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Eine Katze vereidigt

Liebes Volk, liebe Kollegen, Kolleginnen, Mitläufer und Wesenheiten,

ich freue mich, folgende Neuernennungen verkünden zu dürfen:

Den „Nachttischbuch Verlag“ möchte ich im Posten des Sonderbotschafters für internationale Nachttische  begrüßen, ein Applaus für dieses originelle Amt sei dir gesichert, lieber Kollege Verlag. Ich hoffe auf eine prosperierende Zusammenarbeit und bin gespannt!

Außerdem freue ich mich, dir, hochgeschätzter Minister für völlige Verdunklung, alias Rainer Jogschies, die Verantwortung über die dunkle Seite der Macht in deine ehrwürdigen Hände zu legen. Möge selbige nun immer mit dir sein. Du seiest offiziell vereidigt, tamtamtitam, hoppsassa, trallala, fidirallala. (Pfeifenorchester, leider nur die Zweitbesetzung)

gemaunzter Gruß,

Eure Miezekanzlerin

Welttage im Visier

Welttage gibt es wie Sand am Meer. Ob es sich nun um den „Welt-Kuss-Tag“ am 6. Juli, oder den „Internationalen Tag der Berge“ am 11. Dezember handelt, fast jeder Tag ist mittlerweile mit einem Motto besetzt. Doch woher kommt diese Welttagsinflation eigentlich?
Ihren offiziellen Touch erhielten die Welttage 1947 von der UN, die sich zur Belohnung gleich einen eigenen Tag gönnte. So ist der 24. Oktober seither der „Tag der Vereinten Nationen“. Allerdings war man bescheiden genug, diesen Ehrentag nicht auch noch international zu proklamieren.

Scheinbar auf den Geschmack gekommen, ruft die UN seitdem fleißig neue Welttage ins Leben, die an wichtige „politische, soziale, kulturelle, humanitäre und die Menschenrechte betreffende Angelegenheiten“ erinnern sollen. Und davon gibt es immerhin eine ganze Menge! Mehr als einhundert Termine enthält das Verzeichnis der Internationalen Tage auf der Website des Informationszentrums der UN mittlerweile. Zusätzlich rufen Welttagfans fast täglich neue Mottos im Dutzend aus, die es uns ermöglichen, wirklich alles zu feiern was uns lieb und teuer ist. So adelte man den 21. Jänner als „Internationalen Jogginghosentag“ und Fans des britischen SiFi-Autoren Douglas Adams begehen jährlich den „Towel-Day“, an dem sie mit einem Handtuch bewaffnet ihren Alltag bestreiten. Doch haben die Welttage noch einen anderen Sinn, als den Kalender zu beschlagen oder uns sinnfrei zu bespaßen?

Der „Weltfrauentag“ oder auch „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Immerhin bestand seine Urform bereits, bevor sich die UN die Verteilung der Welttage aufs internationale Banner geschrieben hat. Seit damals hat sich einiges verändert. Anfängliche Ziele wie das Frauenwahlrecht konnten, zumindest in Europa und den USA, erfolgreich durchgesetzt werden. Anders sieht es bei Themen wie „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ aus. Frauen erhalten durchschnittlich immer noch weniger Entlohnung für ihre Mühen, in Deutschland beträgt der Unterschied zwischen Mann und Frau manchmal 23 Prozent! Verpönte Knochenjobs wie jener der Hausfrau werden bis heute mit einem warmen Händedruck entlohnt. Ob ein einzelner, internationaler Tag etwas daran zu ändern vermag ist allerdings fraglich.
Doch wie sieht es eigentlich umgekehrt aus? Auch die Emanzipation des Mannes scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken, obwohl man(n) sich mittlerweile einen eigenen Welttag erstritten hat: Der 3. November ist seit dem Jahr 2000 allein den Herren der Schöpfung geschuldet. Allerdings hatte dieser wenig damit zu tun, dass 2010 zumindest das Sorgerecht für unverheiratete Väter gerichtlich verankert wurde. Dazu musste erst der europäische Gerichtshof bemüht werden. Auch Themen wie die Gewalt in der Familie sind sehr einseitig geprägt. Wählt ein Mann, der von seiner Frau verprügelt wird, den Weg in die Öffentlichkeit, so läuft er Gefahr als Schlappschwanz und Witzfigur hingestellt zu werden. Männerhäuser sucht man in Deutschland mit der Lupe. Bis zu 400 Frauenhäuser stehen in Deutschland einem einzigen Männerhaus gegenüber.
Vielleicht wäre es an der Zeit, gleichberechtigt für die Rechte beider Geschlechter zu streiten? Den dazugehörigen Tag gibt es natürlich schon, am 10. Dezember feiert man nämlich den internationalen Tag der Menschenrechte.

Liebes Volk, liebe Bürger, liebe Königstreue, liebe Königsuntreue, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Lieben!

Angesichts des heutigen, überflüssigsten Medienereignisses des Jahres, hat mir Facebook eine herrliche Entdeckung ermöglicht, die ich nun liebend gerne mit euch teilen möchte. Es handelt sich um eine Ballade aus den frühen Jahren der englischen Monarchie und ich hoffe, ihr genießt sie so, wie ich sie genossen habe. In diesem Sinne:

Eure Ministerin für Schwachsinn und Hirnwichsen, alias Miezekanzlerin.

*Miau*

Fröhliche Ostern, meine Lieben!